8.4 Wie funktioniert die Koloskopie?

Ein beruhigendes Medikament ist für die Darmspiegelung nicht unbedingt erforderlich, kann aber auf Wunsch verabreicht werden.

Bei der Untersuchung schiebt der Arzt das Koloskop über den After in den Mastdarm und von dort aus weiter in den Dickdarm vor. Das Koloskop ist ein biegsames Endoskop, und hat eine Dicke von etwa zehn bis 15 Millimeter und einer Länge von anderthalb Metern. Es besteht aus einem optischen System mit Objektiv und Okular (Linse), einer Lichtquelle und einer Spül- und Absaugvorrichtung. Durch das Einblasen von Luft kann der Arzt besser in den Darm schauen. Mit Hilfe der Biegsamkeit des Endoskops lassen sich die verschiedenen Biegungen des Dickdarms  sehr gut überwinden und man kommt mit dem Koloskop auf diese Weise bis zur Mündung des Dünndarms in den Dickdarm.

Je nach Wichtigkeit wird auch mal entschieden, das Koloskop etwa zehn Zentimeter weit in den Dünndarm hineinzuschieben. Über einen Monitor lässt sich jede Veränderung im Darm erkennen. Auch am Koloskop befinden sich Arbeitskanäle, durch die chirurgische Instrumente eingeführt werden können. Zum Beispiel bei einer Gewebeprobe (Biopsie). Zusätzlich zur Diagnostik kann der Arzt auch therapeutische Maßnahmen durchführen. Zum Beispiel können auf diese Weise Darmpolyen entfernt oder Darmtumore mit Hilfe von Lasertherapie verkleinert werden.

Ab dem 56. Lebensjahr gehört die Darmspiegelung zur gesetzlichen Darmkrebsvorsorge. Seit Oktober 2002 werden ab diesem Alter die Kosten einer Vorsorge-Darmspiegelung von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.