2.2. Warum macht man eine  (arterielle) Blutgasanalyse?

Bei der Blutgasanalyse (BGA) wird der Gehalt an Sauerstoff (der so genannte Sauerstoffpartialdruck oder pO2) und der Kohlendioxid (Kohlendioxidpartialdruck oder pCO2) im Blut gemessen. Die Sauerstoffsättigung (Anteil des roten Blutfarbstoffs, der den Sauerstoff gebunden hat) kann ebenfalls bestimmt werden.

Außerdem kommen der Blutgasanalyse noch Aussagen über den Säure-Basen-Haushalt im Blut hinzu. Je mehr CO2 im Blut ist, desto saurer wird es. Bei schlechter Abatmung des Kohlendioxids "säuert" der Patient.Im Einzelnen sind dies der pH-Wert, der angibt wie „sauer“ das Blut ist und der Gehalt des Blutes an Bikarbonat. Bikarbonat ist in der Lage Säuren zu puffern.

Für die Blutgasanalyse wird eine Blutprobe benötigt, die sauerstoffreiches Blut enthält. Meist ist für die Blutgasanalyse, Blut aus dem Ohrläppchen ausreichend. Man bezeichnet dies als kapillare Blutgasanalyse, weil kapillares Blut entnommen wird. Für die kapillare Blutgasanalyse muss das Ohrläppchen gut durchblutet sein, damit auch möglichst sauerstoffreiches Blut gewonnen werden kann.

Die Hauptaufgabe der Lungen besteht darin, Sauerstoff aufzunehmen und Kohlendioxid abzugeben. Nur in seltenen Fällen muss das Blut aus einer Schlagader (Arterie) entnommen werden, z.B. dann, wenn wie zur Transplantation sehr genaue Messwerte zur Beurteilung der Situation erforderlich sind. Mit der arteriellen Blutgasanalyse (ABGA) kann beurteilt werden, in wieweit die Lungen diese Aufgabe erfüllen können. Man kann das arterielle Blut entweder aus der Arterie in der Leistenbeuge oder am Handgelenk entnehmen, was etwas unangenehmer als eine „normale“ Blutentnahme aus der Vene in der Armbeuge ist. Die Untersuchung liefert wichtige Grundlagen für weitere Abklärungen und Behandlungen.

Der Sauerstoffpartialdruck pO2 sollte mindestens 50-60 mmHg (6,7-8,0 kPa) betragen, der Kohlensäurepartialdruck pCO2 nicht über 45-50 mmHg (6,5-6,7kPa) liegen.