1.7 Wozu untersucht man eine Stuhlprobe?

Stuhlproben macht der Arzt, um versteckte Infektionen aufzuspüren oder um Blutungen in Deinem Darm auszuschließen. Darüber hinaus kann nach Blut, Krankheitserregern und Wurmeiern gesucht werden. Bei bestimmten Stoffwechsel- und Verdauungsstörungen, zum Beispiel der Mukoviszidose, lassen sich Enzyme, Fette und Abbauprodukte messen.

1.7.1 Was ist occultes (verstecktes) Blut?

Mit dem so genannten Hämoccult -Test lässt sich Blut im Stuhl nachweisen, das Du mit bloßem Auge gar nicht sehen kannst. Es kann sich bei verstecktem Blut im Stuhl um Dickdarmkrebs im Frühstadium handeln. Deshalb wird der Test ab dem 50. Lebensjahr im Rahmen der Vorsorgeuntersuchung  mit eingesetzt. Dazu wird an drei aufeinander folgenden Tagen etwas Stuhl im Testfeld des vorgefertigten Stuhlbriefchens aufgetragen und dieses verschlossen. Enthält der Stuhl Blutfarbstoff, verfärbt sich das Testfeld auf der Rückseite, wenn es mit einer bestimmten Lösung betupft wird.

Hämoccult Briefchen wird befüllt

1.7.2 Wie wird Stuhlprobe zur Untersuchung auf Krankheitserreger untersucht?

Die Stuhlprobe wird an drei aufeinander folgenden Tagen in einem speziellen Röhrchen unverzüglich im Labor abgegeben. Unter dem Mikroskop wird der Erregernachweis festgestellt. Ebenso indirekt der Nachweis von Bakteriengiften oder durch anlegen einer Kultur. Manchmal muss parallel noch Blut entnommen werden und daraus wird dann eine Kultur angelegt werden.

Eine Messung der Nährstoffzusammensetzung wird bei Verdacht auf eine Stoffwechselerkrankung als Ursache von Verdauungsstörungen eingesetzt. Dazu werden eine Stuhlfettbestimmung bei Durchfällen und Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse und ein Enzymnachweis erbracht.